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Therapeutisches Angebot

Für Angehörige

Psychoedukation

Psychoedukation bezeichnet die strukturierte Vermittlung von Wissen über psychische Erkrankungen. Angehörige erhalten dabei verständliche Informationen zu Symptomen, Ursachen, typischen Verläufen sowie Behandlungsmöglichkeiten. Ziel ist es, das Verhalten der betroffenen Person besser nachvollziehen zu können, Missverständnisse zu vermeiden und Unsicherheiten abzubauen. Ein gutes Krankheitsverständnis stärkt das Vertrauen in therapeutische Maßnahmen und unterstützt einen angemessenen Umgang im Alltag.

Emotionaler Support

Die psychische Erkrankung eines nahestehenden Menschen stellt auch Angehörige häufig vor große emotionale Herausforderungen. In einem geschützten Rahmen können Gefühle wie Angst, Schuld, Hilflosigkeit oder Überforderung angesprochen und verarbeitet werden. Therapeutischer Support bietet hier Entlastung und hilft dabei, einen gesunden Umgang mit belastenden Emotionen zu finden – ohne dabei die eigenen Bedürfnisse aus dem Blick zu verlieren.

Erlernen von Kommunikationsstrategien

Im Umgang mit psychisch erkrankten Menschen kommt es häufig zu Missverständnissen oder konfliktreichen Situationen. Professionelle Unterstützung hilft Angehörigen, hilfreiche und entlastende Kommunikationsweisen zu erlernen. Dazu gehören etwa Techniken zur Deeskalation, aktives Zuhören oder klare Ich-Botschaften. Eine achtsame und wertschätzende Kommunikation kann das Miteinander verbessern und die Beziehung langfristig stabilisieren.

Grenzen setzen und Selbstfürsorge

Viele Angehörige geraten in die Rolle der ständigen Helfenden – oft auf Kosten der eigenen Gesundheit. In der therapeutischen Begleitung wird gemeinsam erarbeitet, wie eine gesunde Balance zwischen Unterstützung und Selbstschutz gelingen kann. Das bedeutet auch, eigene Grenzen zu erkennen und diese klar zu kommunizieren, ohne dabei Schuldgefühle zu entwickeln. Selbstfürsorge ist kein Egoismus, sondern eine notwendige Grundlage für nachhaltige Unterstützung.

Unterstützung im Umgang mit Hilfesystemen

Das Gesundheitssystem ist für viele Angehörige komplex und schwer durchschaubar. Therapieplätze, Klinikaufenthalte, rechtliche Fragen oder Anträge können überfordern. Ein therapeutisches Angebot bietet hier Orientierung und hilft dabei, passende Unterstützungsangebote zu finden und einzuleiten. Ziel ist es, handlungsfähig zu bleiben und nicht an bürokratischen Hürden zu scheitern.

Prävention sekundärer Erkrankungen

Die langfristige Belastung durch die Begleitung eines psychisch erkrankten Menschen kann bei Angehörigen selbst zu psychischen oder psychosomatischen Beschwerden führen – etwa Schlafproblemen, Angststörungen oder Depressionen. Therapeutische Angebote setzen gezielt hier an, um solche Folgeerkrankungen zu vermeiden. Durch frühzeitige Entlastung, Stärkung der eigenen Ressourcen und das Erlernen gesunder Bewältigungsstrategien kann die psychische Gesundheit stabilisiert und geschützt werden.

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